
Womit wir zum DAC zurückkehren.
Inwieweit kann mein röhrenbestückter
Lector 0.6 CD-Player den internen D/A-
Wandler klanglich in Schach halten?
Zum Vergleich tritt mein alter Marantz
CD 63 KI als Laufwerk gegen ihn an,
verbunden über den Cinch-Eingang des
DAC. Loreena McKennitt, The book of
secrets (CD, Quinlan Road Ltd.) scheint
mir ein guter Gradmesser dafür zu sein,
eine hervorragend klingende Aufnahme
mit luftiger Atmosphäre. Unterschiede?
Gibt es. Minimale. Während das Ma-
rantz/ModWright DAC-Gespann die
Wiedergabe eine Spur grundtonreicher
und involvierter erscheinen lässt, klingt
der Lector via Hochpegeleingang um ei-
ne Nuance akzentuierter, herausgeho-
bener. Stimme und Instrumente rücken
räumlich einen Tick weiter nach vorne.
Wie zu erwarten war, fällt der Unter-
schied zum farbig spielenden Italiener
recht gering aus. Sollte Ihr alter CD-
Player über einen entsprechenden Aus-
gang verfügen, lässt er sich ohne Weite-
res auf das Niveau eines sehr guten,
modernen Players hieven.
Ganz im Sinne seines Schöpfers Daniel G. Wright. Seine Verstär-
ker sollen nicht nach speziellen Kriterien klingen, „sondern zum
entspannten und freudvollen Musikgenuss über viele Stunden ein-
laden, die den Alltag vergessen lassen.“ Entwicklungs- und Ferti-
gungsaufwand des KWI 200 muten außergewöhnlich an. Wie bei
einem Schweizer Manufakturuhrwerk, das vollkommen autark
konzipiert und entwickelt wurde. Es kommen selbst entwickelte
Kondensatoren zum Einsatz, die an relevanten Stellen den Vorzug
gegenüber Fremdbauteilen erhielten. Selten habe ich, zumal in die-
ser Preisklasse, eine so sorgfältig aufgebaute, komplexe Platinenar-
chitektur erlebt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie nicht am
Fließband, sondern in Handarbeit, in einem kleinen Betrieb ent-
standen ist.
Flink und gleichermaßen souverän packt der KWI 200 zu. Skiz-
ziert eine Klangbühne von naturgegebenen Dimensionen, ver-
kneift sich aber jede effektbetonende Verlockung, sie ins Astrale
auszuweiten. Schält feine Details aus der Tiefe bekannter Aufnah-
men, die meinem Bewusstsein bisher offenbar entgangen sind, mit
frappierender Deutlichkeit heraus. Ein Aha-Effekt mit Langzeit-
wirkung, der sich während der folgenden Wochen nicht zur unauf-
geregten Alltagsgewohnheit egalisierte. Seine Präzision wirkt je-
doch nicht wie mit scharfem Skalpell sezierend. Er lässt den Dingen
ihren Lauf, belässt Stimmen und Instrumenten ihr natürliches
Timbre, ihr natürliches An- und Abklingen. Schafft es, den oftmals
als metallisch und harsch wahrgenommenen Überzug gewisser
CD-Aufnahmen in seine natürlichen Bestandteile aufzulösen. So-
zusagen auf transparent-verträgliche Weise.
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